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  • · Fachbeitrag · Schmelzstörungen

    Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation ‒ ein epidemiologisch relevantes Problem

    | Wie häufig die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) in Deutschland und anderen Ländern vorkommt, ist bislang unbekannt. Pionierarbeit leisteten Zahnmediziner aus Greifswald. Im Rahmen ihrer Promotion untersuchte die Zahnärztin Marina Agathi Petrou von der Universität Greifswald erstmals Greifswalder Grundschulkinder und führte Vergleichsuntersuchungen in drei Großstädten durch. |

     

    Durch die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation sind die Zähne vieler Kinder ohne bekannten Grund gefleckt und falsch mineralisiert. Die Folgen sind Schmerzen bei warmen und kalten Speisen und Getränken bis hin zu einbrechenden Zähnen aufgrund des fehlenden Schmelzes. Als Ursachen werden bakterielle und virale Infektionen, hohes Fieber und Antibiotika-Nutzung während der ersten drei Lebensjahre angenommen.

     

    Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Reihenuntersuchungen untersuchte Petrou in den Grundschulen dieser Städte die ersten permanenten Molaren, Inzisiven und die zweiten Milchmolaren bei über 2.000 Kindern. Das Resultat: Ungefähr jedes zehnte Kind ist von der MIH betroffen, dabei sind im Mittel 2,8 ± 1,7 der permanenten Zähne befallen. Während die Mineralisationsstörung in Greifswald nur bei 4,4 Prozent der Sieben- bis Neunjährigen in unterschiedlicher Ausprägung festgestellt wurde, trat sie in Heidelberg bei rund 6 Prozent und in Düsseldorf und Hamburg sogar bei 14 Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe auf. Die Arbeit hat qualifiziert nachgewiesen, dass MIH ein epidemiologisch relevantes Problem in Deutschland darstellt, betont Prof. Dr. Christian Hirsch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGK).

     

    Quelle

    • Mitteilung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 12. November 2012
    Quelle: Ausgabe 01 / 2013 | Seite 3 | ID 37354190