· Fachbeitrag · Wurzelkanalbehandlung
Wurzelkanalfüllung: Carbothane-Stifte passen nicht immer
| Ziel einer Wurzelkanalbehandlung ist die dichte Füllung des gereinigten Wurzelkanalsystems zur Vermeidung einer bakteriellen Rekontamination. Eine neue und experimentelle Obturationstechnik nutzt die Formgedächtnisfähigkeit der Carbothane. Nach Verformung nehmen diese Kunststoffe temperaturabhängig ihre Ausgangsform wieder an. Doch die Stifte passen nicht immer, berichten Freiburger Wissenschaftler. |
Vor allem im apikalen Bereich wurden bei Verwendung der Carbothane-Stifte Defekte beobachtet. Die prozentuale Gesamtfüllungsfläche im Vergleich zu Testgruppen mit konventioneller Fülltechnik war 1 mm koronal des apikalen Endpunkts signifikant niedriger, der Sealeranteil in 3 mm Entfernung erhöht.
Im Bereich der Klemmpassung passen sich die Carbothane-Stifte auch inhomogenen Querschnitten gut an. Bei Abweichungen zwischen Wurzelkanalgeometrie und Größe der Carbothane-Stifte kann die Rückstellung jedoch zu einer Klemmpassung in weiter koronal gelegenen Wurzelkanalabschnitten und einer daraus resultierenden unkontrollierten Schrumpfung des apikalen Endes führen.
Quelle
- J P Tchorz et al.: Beurteilung der apikalen Adaptation eines experimentellen Wurzelkanalfüllmaterials. 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung, Dresden, 20.-21. April 2012