Strafmilderung wegen Geständnis: Mehr als 2 Mio. EUR Energiesteuer wurde hinterzogen und der Beschuldigte muss nur 2 Jahre und 3 Monate in Haft

| Ein Unternehmer aus Duisburg ist wegen Steuerhinterziehung in Höhe von mehr als 2 Mio. EUR zu 2 Jahren und 3 Monaten verurteilt worden. Der Unternehmer, ein Spediteur hatte jahrelang mit geschmuggeltem Kraftstoff seine gesamte Fahrzeugflotte betrieben. |

Nach 5-monatiger Untersuchungshaft hatte der Beschuldigte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Dies wurde bei der Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Duisburg erheblich strafmildernd berücksichtigt. Eine Bewährungsstrafe kam dennoch - schon aufgrund der Höhe der hinterzogenen Steuern - nicht mehr in Betracht.

Zunächst hatte der Spediteur den Kraftstoff aus Belgien in 1000-Liter-Behältnissen mit den Sattelzügen des Unternehmens abgeholt - pro Fahrt etwa 26.000 Liter Diesel. Die großen Behältnisse lagerte der Spediteur in einem gemieteten Lagerraum. Hier lies er auch eine Tankanlage installieren, durch die die eigenen Lkw betankt werden konnten. Nach mehreren selbst organisierten Transporten ließ sich der Mann den Treibstoff „frei Haus“ in einem Tanklaster liefern, der wie auch die eigenen Behälter keine Gefahrgutkennzeichnung hatte. Insgesamt wurden auf diese Weise in einem Zeitraum von knapp 6 Jahren mehr als 4 Mio. Liter Kraftstoff illegal in das Tanklager geschafft und dadurch mehr als 2 Mio. EUR Energiesteuer hinterzogen.

Im September letzten Jahres schlugen Münsteraner Zollfahnder mit Unterstützung von Kollegen der Hauptzollämter Duisburg und Dortmund sowie einer Hundertschaft der Bundespolizei zu. Bei dem Großeinsatz mit insgesamt rund 200 Beamten wurde Bargeld im sechsstelligen Bereich, eine hochwertige Luxuslimousine sowie der gesamte Fuhrpark und die Betriebsausstattung des Unternehmens gepfändet und umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt. Auch die Feuerwehr musste ausrücken: Sie mussten den aus der Lagerhalle pumpen.