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  • 01.04.2005 | Familienrecht

    RVG: Die Berechnung des Gegenstandswerts in Verbundverfahren

    von Dipl.-Rechtspfleger Joachim Volpert, Düsseldorf

    Die Übersicht gibt einen Überblick über die Gegenstandswerte der anwaltlichen Tätigkeit in Verbundverfahren. Zu den Verbundverfahren zählen Scheidungs-, Lebenspartnerschaftsaufhebungs- und Folgesachen, §§ 606, 621, 623 und 661 ZPO.  

     

    Gegenstandswert im Verbundverfahren

    Verfahren  

    Wertvorschriften, jeweils i.V. mit § 23 Abs. 1 S. 1 RVG (bis 1.7.04: § 8 Abs. 1 S. 1 BRAGO)  

    Wertberechnung  

    Scheidung (§ 606 Abs. 1 ZPO)  

    Aufhebung der Lebenspartnerschaft (§ 661 Abs. 1 Nr. 1 ZPO)  

    § 48 Abs. 2, 3 GKG 

    (§ 12 Abs. 2 GKG a. F.)  

     

     

    Dreifaches Monatsnettoeinkommen (mindestens 2.000 EUR, maximal 1 Mio. EUR) und ggf. Vermögen  

     

    elterliche Sorge  

    Umgangsrecht  

    Herausgabe des Kindes  

    (§ 621 Abs. 1 Nrn. 1bis 3 ZPO)  

    § 1 Nr. 1b, § 48 Abs. 3 S. 3 GKG 

    (§ 1 Abs. 2, § 12 Abs. 2 S. 3 GKG a. F.)  

    Festwert jeweils 900 EUR  

    Kindesunterhalt  

    (§ 621 Abs. 1 Nr. 4 ZPO)  

     

    § 42 Abs. 1 S. 1, Abs. 5 GKG  

    (§ 17 Abs. 1, 4 GKG a.F.)  

    Betrag für die ersten 12 Monate nach Klageeinreichung zzgl. bei Klageeinreichung bereits fällige Beträge (Rückstände), höchstens Gesamtbetrag der geforderten Leistung.  

    nach der Regelbetrag-VO 

    (§§ 1612abis 1612c BGB)  

    § 42 Abs. 1 S. 2 GKG 

    Betrag für die ersten 12 Monate ab Klageeinreichung auf der Grundlage des Monatsbetrags des Unterhalts nach dem Regelbetrag und der Altersstufe, die im Zeitpunkt der Klageeinreichung maßgebend sind, zzgl. bei Klageeinreichung bereits fälliger Beträge (Rückstände)  

    Unterhalt Ehegatten/  

    Lebenspartner (§ 621 Abs. 1 Nr. 5, § 661 Abs. 1 Nr. 4 ZPO)  

    § 42 Abs. 1, Abs 5 GKG  

    (§ 17 Abs. 1, 4 GKG a.F.)  

    Betrag für die ersten 12 Monate nach Klageeinreichung, zzgl. bei Klageeinreichung bereits fälliger Beträge (Rückstdände), höchstens Gesamtbetrag der geforderten Leistung  

    Versorgungsausgleich (§ 621 Abs. 1 Nr. 6 ZPO)  

    § 1 Nr. 1b, § 49 GKG (§ 17a GKG a.F.):  

     

     

    Anrechte nach Nr. 1 oder Nr. 2  

    Festwert 1.000 EUR  

     

    Anrechte nach Nr. 1 und Nr. 2  

    Festwert 2.000 EUR  

    Hausrat der Ehegatten/  

    Lebenspartner (§ 621 Abs. 1 Nr. 7, § 661 Abs. 1 Nr. 5 ZPO)  

    § 1 Nr. 1b, § 48 Abs. 1 GKG, § 3 ZPO 

    (§ 12 Abs. 1 GKG a. F., § 3 ZPO)  

    Wert des Hausrats/gerichtliche Wertfestsetzung  

    Ehewohnung/Wohnung der Lebenspartner (§ 621 Abs. 1 Nr. 7, § 661 Abs. 1 Nr. 5 ZPO)  

    § 1 Nr. 1b, § 41 Abs. 1 GKG (§ 16 Abs. 1 GKG a.F.) bzw. § 48 Abs. 1 GKG, § 3 ZPO, § 100 Abs. 3 S. 1 KostO entsprechend  

    Jahresmiete der Wohnung  

    eheliches und lebenspartnerschaftliches Güterrecht (z.B. Zugewinnausgleich)  

    (§ 621 Abs. 1 Nr. 8, § 661 Abs. 1 Nr. 6 ZPO)  

    § 48 Abs. 1 GKG, §§ 3, 6 ZPO,  

    (§ 12 Abs. 1 GKG a.F., § 3 ZPO)  

    verlangter Betrag/gerichtliche Wertfestsetzung  

    Stundung der Ausgleichsforderung/Übertragung von Vermögensgegenständen  

    (§ 621 Abs. 1 Nr. 9, § 661 Abs. 1 Nr. 7 ZPO)  

    §§ 1382, 1383 BGB 

    § 6 Abs. 2 S. 4 LPartG, §§ 1382, 1383 BGB 

    § 1 Nr. 1b, § 48 Abs. 1 GKG, § 3 ZPO 

    (§ 12 Abs. 1 GKG a.F., § 3 ZPO)  

    Stundung: Interesse des Antragstellers am Zahlungsaufschub  

    Übertragung: Schätzung des Wertes der Sache (OLG Frankfurt MDR 90, 58, str.)  

     

     

     

    Bei den einzelnen Verfahren muss Folgendes beachtet werden: