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  • 29.04.2010 | Investmenttipp des Monats

    Liquiditätsdruck im Stiftungsvermögen: Was Stiftungen von Fußballtorwarten lernen können

    von Dr. Nils Kottke, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, München

    Elfmeterschießen und die aktuelle Anlagesituation von Stiftungen sind Themen, die nur auf den ersten Blick nicht wirklich viel gemein haben.  

     

    Alles Psychologie

    Wissenschaftler haben im Rahmen einer sportpsychologischen Untersuchung das Verhalten von Fußballtorwarten bei Elfmetern in Spitzenspielen analysiert und kommen zu aufschlussreichen Erkenntnissen. Bei 94 % der Elfmeter springt der Torwart entweder in die linke oder rechte Ecke. Lediglich bei 6 % der Schüsse bleibt er in der Mitte des Tores stehen. Die Schützen hingegen visieren linke und rechte Ecke sowie die Mitte gleich häufig an. Rational ist das Verhalten des Torwarts offensichtlich nicht. Noch irritierender wird das Bild, wenn man berücksichtigt, dass für einen Torwart die Wahrscheinlichkeit einen Ball zu halten viel höher ist, wenn er in der Mitte des Tores stehen bleibt und der Ball tatsächlich in die Mitte geschossen wird, verglichen mit der Situation, in der er die vom Schützen gewählte Ecke rechtzeitig antizipiert und sich in diese wirft.  

     

    Die psychologische Erklärung für dieses Verhalten ist eigentlich ganz einfach. In Situationen, in denen Menschen unter Druck stehen, tendieren sie zu Aktionismus, auch wenn es rational gesehen Sinn machen würde, einfach nichts zu tun. Alles versucht zu haben und sich mit ganzem Einsatz spektakulär „in eine Ecke zu werfen“ und trotzdem ein Tor hinnehmen zu müssen, gibt dem Torwart ein besseres Gefühl als stehen zu bleiben und vermeintlich zu wenig zur Verteidigung des Tors getan zu haben.  

     

    Anwendung auf die aktuelle Situation von Stiftungen