07.06.2010 | Investmenttipp des Monats
Renteninvestments: Strategie vor Umsetzung
von Dr. Nils Kottke, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, München
Die Strategie kommt vor der Umsetzung. Dieses grundlegende Prinzip sollte auch von Stiftungen beherzigt werden - sowohl auf der Ausgabenseite, wo die eigentliche Erfüllung des Stiftungszwecks stattfindet, als auch auf der Einnahmenseite, bei der insbesondere das Beschaffen von Spenden und Zustiftungen sowie die bestmögliche Bewirtschaftung des Stiftungsvermögens im Vordergrund stehen. Bei der Veranlagung des Stiftungskapitals ist eine ganzheitliche Anlagestrategie von übergeordneter Bedeutung. Unentbehrlich ist zudem eine durchdachte Vorgehensweise hinsichtlich der Veranlagung in den einzelnen Anlageklassen, d.h. Renten-, Aktien- und Immobilieninvestments. Im Rentenbereich zeigt sich - bedingt durch das aktuelle Zinsumfeld - besonders deutlich, wie notwendig eine gute Strategie ist. Im Folgenden werden drei Möglichkeiten einer strategischen Positionierung im aktuellen Zinsumfeld vorgestellt:
1. Methode „Vogelstrauß“
Eine erste Strategie ist die Methode „Vogelstrauß“, auf die bereits im SB 05/10 hingewiesen worden ist. Folgt man ihr, sollte man in der aktuellen Situation erst einmal den „Kopf in den Sand stecken“, Gelder in Festgeld parken und sich mit längerfristigen Investments solange zurückhalten, bis die Renditen wieder ein akzeptables Niveau erreicht haben.
2. Barbell-Strategie
Bei der Barbell-Strategie wird ein Teil der Investitionssumme in länger laufende Rentenpapiere (7 bis 10 Jahre Restlaufzeit) investiert und mit dem restlichen Teil werden Titel mit kurzer Restlaufzeit (1 bis 2 Jahre) gekauft. Werden letztere fällig, kann in Abhängigkeit von dem dann herrschenden Zinsniveau entschieden werden, ob das frei gewordene Geld erneut kurzfristig oder mittel- bis längerfristig angelegt werden sollte. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen das Timing von Zinserhöhungen nur schwer abzuschätzen ist, hat diese Strategie zweifelsohne ihren Reiz.
3. Ladder-Strategie
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