05.05.2009 | Investmenttipp
Pfandbriefe - ein sicheres Investment?
von Sebastian von Koss und Dr. Nils Kottke, HSBC Trinkaus & Burkhardt
Es überrascht nicht, dass Pfandbriefe Bestandteil nahezu jedes Stiftungsportfolios sind. Die Ausschüttungen sind planbar, die Rendite ist in der Regel höher als die von Staatsanleihen - und dies bei äußerst geringem Risiko. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist es bei deutschen Pfandbriefen zu keinem Zahlungsausfall gekommen. Historisch gesehen eine beachtliche Erfolgsbilanz. Aber ist dies auch ein guter Indikator für die Zukunft? Einige Banken, die ihre Refinanzierung auch auf Pfandbriefe stützen, sind im Zuge der Finanzkrise in unruhiges Fahrwasser geraten. Von ihnen emittierte Pfandbriefe weisen derzeit hohe Risikoaufschläge auf.
1. Funktionsweise eines Pfandbriefs
Zunächst wird hier auf die Funktionsweise eines Pfandbriefs eingegangen, dann sollen die Risiken eines Pfandbriefinvestments und nicht zuletzt eine aktuelle Markteinschätzung abgegeben werden.
Grundsätzlich handelt es sich bei einem Pfandbrief um eine Art Bankschuldverschreibung, d.h., eine Bank leiht sich von den Käufern des Pfandbriefs Geld, das sie anschließend in Form von Krediten an Dritte vergibt. Der wesentliche Unterschied zu klassischen Bankschuldverschreibungen besteht darin, dass Pfandbriefbanken einer besonderen gesetzlichen Regulierung unterliegen und zusätzlich zur Bonität der Bank im Falle ihrer Insolvenz eine „Deckungsmasse“ bzw. „Deckung“ zur Verfügung steht. In Abhängigkeit von der Art der Deckung lassen sich verschiedene Formen von Pfandbriefen unterscheiden:
- Die Deckung öffentlicher Pfandbriefe besteht aus Krediten an die öffentliche Hand. Hierbei handelt es sich um Darlehen an Staaten, Länder, Gemeinden oder Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft.
- Bei Hypothekenpfandbriefen ergibt sich die Deckung aus der Summe der Forderungen aus Hypothekendarlehen, die für den Kauf bzw. Bau von Wohn- oder Gewerbeimmobilien vergeben werden.
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