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  • · Fachbeitrag · Investmenttipp des Monats

    Dynamische Stop-Loss-Verkaufsaufträge

    von Oliver Weber, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf

    | Die Aktienmärkte in Deutschland und den USA erreichen neue Höchststände. Welche Möglichkeit gibt es, Verluste zu beschränken bzw. Gewinne abzusichern? Nachfolgend zeigen wir mit einem dynamischen Stop-Loss - auch Trailing-Stop-Loss genannt - eine Möglichkeit auf, dies zu erreichen. |

     

    1. Funktionsweise einer Stop-Loss-Verkaufsorder

    Bei einer Stop-Loss-Verkaufsorder werden Wertpapiere bei Erreichen einer vorher definierte Kursschwelle automatisch entweder bestens oder je nach Ausgestaltung mit Limit verkauft. Es wird ein Stop-Loss-Kurs festgelegt der, unabhängig von der Kursentwicklung, fix bleibt. Bei einem dynamischen Stop-Loss wird neben einem Limit auch ein Differenzwert, entweder in Prozent oder in absoluten Beträgen, vorgegeben. Steigt der Kurs des Wertpapiers, wird der ursprüngliche Stop-Loss bei steigenden Kursen automatisch nach oben angepasst. Fällt der Kurs um diesen Abstand, wird der Stop-Loss aktiv und der Bestand automatisch verkauft. Ein dynamisches Stop-Loss-Limit wird allerdings nicht von allen Börsenplätzen bzw. Banken angeboten.

     

    2. Stop-Loss-Limit richtig setzen

    Die Schwierigkeit für den Anleger ist festzulegen, auf welchen Kurs das Stop-Loss-Limit gelegt bzw. welcher Differenzwert festgesetzt werden soll. Hierbei hilft z.B. eine charttechnische Analyse des Wertpapiers bzw. eine Kalkulation des maximalen Verlusts, der eintreten soll. Grundsätzlich ist eine Absicherung von Aktien, die nicht langfristig strategisch gehalten werden sollen, für eine Stiftung interessant, um große Kursverluste zu vermeiden. Der Vorteil bei diesem Ordertyp ist die automatische Anpassung des Stop-Loss-Limit nach „oben“. Damit muss das Limit nicht manuell angepasst werden. In steigenden Märkten kann tendenziell ein höherer Verkaufskurs erzielt werden. Eine zu enge Absicherung durch ein Stop-Loss-Limit in schwankenden Märkten sollte jedoch vermieden werden, da die Aktien ansonsten gegebenenfalls nur aufgrund einer Tagesschwankung verkauft werden würden.

     

    • Beispiel: Dynamisches Stop-Loss-Limit
    • Kurs der Aktie: 100 EUR
    • Stop-Loss-Kurs: 90 EUR
    • Differenzwert: 10 EUR

    Sie erteilen eine Order mit dynamischem Stop-Loss von 90 EUR. Fällt danach die Aktie, wird die Verkaufsorder bei Erreichen des Stop Limits von 90 EUR bestens in den Markt gelegt und zum nächsten Kurs ausgeführt. Steigt die Aktie um 15 EUR auf 115, wird das Stop-Loss-Limit von 90 auf 105 erhöht (115 EUR Aktienkurs - Differenzwert 10 EUR = 105 EUR neues Stop-Loss-Limit). Fällt die Aktie nun auf 105 EUR, wird die Order bestens in den Markt gelegt. Sollte die Aktie jedoch weiter steigen, erhöht sich das Stop-Loss-Limit automatisch.

    Quelle: Ausgabe 07 / 2014 | Seite 140 | ID 42738677