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  • · Fachbeitrag · Stiftungsnetzwerk

    Gründung des Stiftungsnetzwerks Würzburg: Das sind die Ideen und Ziele des Netzwerks

    | „Das Stiftungsnetzwerk soll unsere regionalen Stiftungen für alle sichtbar machen!“, mit diesen kraftvollen Worten umreißt Dr. Gunther Schunk, Vorstandsvorsitzender der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp, die Mission, die hinter der Gründung des Stiftungsnetzwerks Würzburg steht. Dr. Gunther Schunk war maßgeblich daran beteiligt, dass diese Vision am 19.09.2023 Wirklichkeit wurde. Im SB-Interview gewährt er Einblicke in die Idee, die Herausforderungen und die zukünftigen Schritte dieses Projekts. |

     

    Frage: Herr Dr. Schunk, wie kam es zur Idee, das Stiftungsnetzwerk Würzburg zu gründen?

     

    Antwort: Die Idee zur Gründung des Stiftungsnetzwerks stammt aus dem Initiativkreis der Würzburger Stiftungen, dem auch die Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp angehört. Seit einem Jahrzehnt organisiert dieser Kreis im Rahmen des „Tags der Stiftungen“ gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen, um auf die Bedeutung der Stiftungen und ihr gemeinnütziges Engagement für Würzburg aufmerksam zu machen. Trotz dieser Bemühungen blieb das öffentliche Interesse bislang eher verhalten. So entstand die Idee, ein Stiftungsnetzwerk zu gründen. Das Stiftungsnetzwerk will das Interesse der Bevölkerung für die vielfältigen Beiträge der regionalen Stiftungen wecken und deren Sichtbarkeit erhöhen. Es soll eine Plattform für Kooperation, Austausch und gemeinsame Aktionen bilden, um die Stiftungen in ihrer Wirkung für die Menschen zu stärken und einen positiven Beitrag für die Stadtgesellschaft zu leisten. Dabei wird es auch von der Stadt Würzburg unterstützt.

     

    Frage: Welche Ziele verfolgen die Gründer des Stiftungsnetzwerks Würzburg neben der Sichtbarkeit der regionalen Stiftungen?

     

    Antwort: Neben der Sichtbarkeit verfolgt das regionale Stiftungsnetzwerk Würzburg vor allem diese Ziele:

    • Die Zusammenarbeit zwischen den Stiftungen in Stadt und Landkreis Würzburg zu stärken, das Spektrum der unterstützten Projekte und Initiativen zu diversifizieren, um eine breitere Palette von Bedürfnissen in der Region abdecken zu können.
    • Die Stiftungslandschaft in Würzburg weiterzuentwickeln und zu pflegen.
    • Der regelmäßige Austausch über Fragen des Stiftungswesens und zu aktuellen Themen.
    • Den Stiftungsgedanken zu fördern und zu verbreiten.

     

    Frage: Welche rechtlichen Schritte sind erforderlich, um ein Stiftungsnetzwerk zu gründen, und wie soll das Stiftungsnetzwerk organisiert werden?

     

    Antwort: Für die Gründung eines Stiftungsnetzwerks gibt es keinen speziellen rechtlichen Rahmen. Wir haben eine operative Kooperation mit der Stadt Würzburg vereinbart. Eine Urkundenunterzeichnung mit dem Oberbürgermeister der Stadt Würzburg schafft die Verbindlichkeit der Netzwerkgründung, sodass die Stadtverwaltung sich unterstützend einbringen kann. Die Stadt Würzburg hat Entgegenkommen signalisiert, eine zentrale Organisationsstelle zu schaffen. Schon im nächsten Jahr wollen wir den Landkreis mit einbinden. Diese Stelle soll vor allem als Anlaufstelle für Stiftungen und Projektanfragen dienen. Sie soll aber auch die interne Organisation des Stiftungsnetzwerks koordinieren.

     

    Frage: Welche finanziellen Ressourcen sind notwendig, um das Netzwerk zu initiieren und aufrechtzuerhalten?

     

    Antwort: Für die Gründung fallen keine Kosten an, abgesehen von der Organisation der ersten Treffen. Der Erfolg wird stark vom Engagement der einzelnen Netzwerkakteure und ihrer gemeinsamen Projekte abhängen, die sie ja auch aus eigenem Interesse umsetzen werden.

     

    Frage: Wie planen Sie die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern des Netzwerks?

     

    Antwort: Als erste Schritte sind regelmäßige persönliche Treffen, der digitale Themenaustausch sowie ein Newsletter über Neues aus der Würzburger Stiftungslandschaft geplant.

     

    Frage: Welche Vorteile sehen Sie in der Bildung eines Stiftungsnetzwerks im Vergleich zu „individuellen“ Stiftungen?

     

    Antwort: Jedes gute Netzwerk schafft zunächst über das Kennenlernen und den Erfahrungsaustausch einen Gewinn bringenden Knowhow-Transfer. Schließlich ist die Stiftungswelt durchaus komplex. Durch die Vernetzung können Synergien entstehen und sogar gemeinsame Projekte besser, günstiger und erfolgreicher umgesetzt werden. Einen großen Vorteil sehe ich auch für kleine und junge Stiftungen. Diese haben oft weder „Kopf noch Geld“, um ihren Stiftungszweck erfolgreich umzusetzen. Sie können von den Erfahrungen und der Unterstützung durch die größeren Stiftungen profitieren und so ihren Stiftungszweck besser fördern. Kurz gesagt: „Gemeinsam können wir mehr für Würzburg erreichen!“

     

    Frage: Wo sehen Sie das Stiftungsnetzwerk in fünf bis zehn Jahren?

     

    Antwort: Unsere unruhige und schnelle Welt befördert eine wachsende Werteorientierung in großen Teilen unserer Gesellschaft. Stiftungen bieten eine starke Orientierungshilfe, sich positiv für die Gesellschaft einzubringen. Insofern glaube ich, dass so ein Netzwerk das richtige Mittel ist, um auf die Stiftungsarbeit aufmerksam zu machen und zum bürgerschaftlichen Engagement zu motivieren. So kann das Stiftungsnetzwerk durch mehr wertvolle Projekte ein wertvoller, starker Faktor für Würzburg werden.

     

    Herr Dr. Schunk, vielen Dank für das Gespräch!

    Quelle: ID 49724636