· Fachbeitrag · Fortbildung
Stiftungstage und andere Veranstaltungen
von RA Dr. K. Jan Schiffer (www.stiftungsrecht-plus.de), Bonn
| Auf Stiftungstagen ist das Kontakten und Netzwerken ganz wichtig. Hier treffen Stiftungen und Dienstleister rund um das Stiftungswesen zusammen. Es findet ein reger Austausch zu Fachfragen statt, z.B.: Was ist zeitnahe Mittelverwendung? Welche rechtlichen und steuerlichen Neuerungen gibt es? Wie sollte das Zusammenwirken von ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen in einer Stiftung organisiert werden? Eines steht fest: Das Stiftungswesen kann von solchen Veranstaltungen nur profitieren. |
1. Schwierige Materie erfordert ständigen Austausch
Die Stiftung ist eine angesehene Rechtsform und sie ist in Mode. Die Fragen zu rechtlichen sowie steuerlichen Aspekten sind angesichts der Anforderungen an eine moderne Stiftungsarbeit nach wie vor zahlreich. Hier kann der typische ehrenamtliche Stiftungsschaffende leicht in Schwierigkeiten geraten. Auch für den Fachmann ist das Terrain nicht einfach, wie etwa die Beiträge im StiftungsBrief immer wieder zeigen. Wie wichtig und wertvoll sind da neben den Publikationen die verschiedenen Fortbildungsangebote aus der Stiftungsszene, etwa der Stiftungstag des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, der dieses Jahr in Düsseldorf stattfindet.
2. Stiftungstage organisieren und finanzieren sich nicht von selbst
Viele solcher Veranstaltungen habe ich besucht oder sie mit organisiert und dort immer wieder auch Vorträge gehalten. Daher weiß ich, dass diese Veranstaltungen einen ganz erheblichen Aufwand bedeuten. Sehr bewusst sind mir die hohen Kosten, die oft nur durch ein umfangreiches Sponsoring aufgebracht werden können. Ganz unabhängig von den verschiedenen steuerrechtlichen Fragen rund um das Sponsoring werden die Veranstaltungen dann natürlich von den als Sponsoren auftretenden Unternehmen mit geprägt. Der eine oder andere beklagt das. Tatsächlich ist es unvermeidbar. Nicht selten hört man auch den kritischen Hinweis, wie sehr sich die Veranstaltungen ähneln und wiederholen. Schließlich wird auch angemerkt, dass die Veranstaltungen einfach zu groß geworden seien. Da bleibt aus meiner Sicht nur die Antwort, dass der Besuchererfolg der besagten Veranstaltung Recht gibt.
3. Ansporn zu ständiger Verbesserung
Wir sollten diese Anmerkungen als Denkanstöße begreifen. Es dürfte sich lohnen, über die Optimierung von Stiftungstagen nachzudenken. Tatsächlich lässt sich nicht leugnen, dass kleinere Formate den Dialog unter den Teilnehmern fördern. Richtig ist auch, dass zielgruppengenauere Angebote - z.B. für „Bildungsstiftungen“ - konkretere Informationen für die Teilnehmer bieten. Möglicherweise kann man auch Vorträge über den Weg zu Errichtung einer Stiftung, die wir schon zigmal gehört und gehalten haben, durch das Angebot einer Erstinformation in einem Vieraugengespräch ersetzen. Lassen Sie uns nachdenken, wie wir mit „optimierten“ Stiftungstagen und anderen Veranstaltungen das Stiftungswesen weiter fördern können.