· Fachbeitrag · Rede- und Schreibkunst
Überzeugen und Verstehen mit guter Sprache
von RA Dr. K. Jan Schiffer, Bonn (www.schiffer.de)
| Fachfragen sind oft nicht einfach zu beantworten. Die Beiträge in dieser Fachzeitschrift zeugen davon. Wie soll ich es ausdrücken? Wie soll ich es erklären? Wie soll ich es verdeutlichen? Wer spricht und wer schreibt, will etwas mitteilen und verdeutlichen. Er will eine Botschaft an die Frau/den Mann bringen. Er will überzeugen. Das ist nicht ganz einfach. Das gilt ganz besonders für das Vermitteln fachlicher Erkenntnisse. |
1. Die Stimme unseres Publikums
Wir können nicht die Augen davor schließen: Gerade uns Juristen fällt es schwer, uns verständlich auszudrücken. Bei einer Reihe von Vorträgen vor Laien habe ich gefragt, ob „man“ Anwälte und Notare verstehe. „Ganz oft nicht“ war die typische Antwort. Einer meinte keck: „Nur Professoren drücken sich noch unverständlicher aus.“ Natürlich sind das pauschale (Vor-)Urteile. Ernst sollten wir sie dennoch nehmen. Wir Anwälte z. B. haben als „Organe der Rechtspflege“ eine besondere Verantwortung, unsere Erkenntnisse überzeugend zu vermitteln. Das gilt für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer natürlich ebenso. Ganz besonders gilt es aber für Hochschullehrer.
2. Die passende Ansprache
Schon im antiken Griechenland spielte die Rhetorik bei der Meinungsbildung in der Demokratie eine herausragende Rolle. Wenn wir unser Publikum erreichen wollen, müssen wir es passend ansprechen. Meine These ist, dass alle Leser und Zuhörer von uns Fachleuten Lösungen und Hinweise zu sie bewegenden Problemen wollen und das in für sie verständlicher Form.
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