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  • · Fachbeitrag · Steuerticker

    Wichtiges auf den Punkt gebracht

    | Im „Steuerticker“ bieten wir Ihnen die wichtigsten steuerlichen Trends, Urteile, Verwaltungsanweisungen und BMF-Schreiben im Überblick. |

     

    Überblick / Trends, Urteile, Verwaltungsanweisungen und BMF-Schreiben

    Kapitalanlagen: Junge Anleger sollten Freistellungsauftrag prüfen

    Die Studie „Sparkompass Deutschland 2012“, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Bank of Scotland durchgeführt hat, hat ergeben, dass junge Sparer im Alter zwischen 18 und 29 Jahren häufig unnötig Steuern auf ihre Kapitalerträge zahlen, weil sie ihrer Bank keinen Freistellungsauftrag erteilen. Eltern sollten ihre Kinder also entsprechend informieren.

    Steuerbescheid: Finanzamt hat Mitteilungspflicht

    Weicht das Finanzamt im Steuerbescheid vom Erklärten ab, muss es den Grund dafür im Kleingedruckten des Steuerbescheids erläutern oder spätestens im Einspruchsverfahren darlegen. Kommt das Finanzamt dieser Mitteilungspflicht nicht nach, rechtfertigt das die Aussetzung der Vollziehung (FG Hamburg, Urteil vom 30.1.2012, Az. 4 V 4/12; Abruf-Nr. 121784).

    Eingetragene Lebenspartnerschaft: BFH lehnt Zusammenveranlagung ab

    Der BFH lehnt die Zusammenveranlagung für Partner einer eingetragenen Lebenspartnerschaft nach wie vor ab (BFH, Beschluss vom 23.4.2012, Az. III B 11). Das letzte Wort hat jetzt das BVerfG, bei dem zwei Musterprozesse anhängig sind (Az. 2 BvR 909/06, 2 BvR 288/07).

    Entfernungspauschale bei Fährverbindung: Längere Umwegstrecke mit guten Argumenten durchsetzbar

    Nutzen Sie eine Umwegstrecke, obwohl es eine Fährverbindung (zum Beispiel über den Rhein) gibt, die kürzer ist, darf das Finanzamt anstatt des Umwegs bei der Entfernungspauschale die Strecke der Fährverbindung ansetzen. Eine Ausnahme gilt nur, wenn Sie dem Finanzamt plausibel nachweisen können, dass die Umwegstrecke verkehrstechnisch günstiger war (zum Beispiel weil die Fähre Fahrpläne nicht einhält). Dann können Sie für die längere Umwegstrecke die Entfernungspauschale ansetzen (BFH, Urteil vom 19.4.2012, Az. VI R 53/11; Abruf-Nr. 122136).

    400-Euro-Jobs: Bundesregierung plant Erhöhung ab 2013

    Das beliebteste Beschäftigungsverhältnis für Arbeitnehmer und Arbeitgeber soll ab 2013 noch attraktiver werden. Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, die Verdienstgrenze für Minijobber von 400 Euro auf 450 Euro pro Monat zu erhöhen. Eine Gesetzesentwurf liegt aber noch nicht vor.

    BFH: Doppelter Haushalt auch in Wohngemeinschaft möglich

    Wie ein Steuerzahler sein Leben am Beschäftigungsort gestaltet, ist einkommensteuerrechtlich unerheblich. Eine doppelte Haushaltsführung ist deshalb auch dann beruflich veranlasst, wenn sich der Zweithaushalt am Beschäftigungsort in einer Wohngemeinschaft befindet (BFH, Urteil vom 28.3.2012, Az. VI R 25/11; Abruf-Nr. 122003).

    Vermietungsverluste wegen Überkreuzvermietung: Vorwurf des Gestaltungsmissbrauchs entkräftbar?

    Kaufen Sie und ein Familienangehöriger zwei identische Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus und vermieten sich diese gegenseitig, unterstellt das Finanzamt einen Gestaltungsmissbrauch. Folge: Die Vermietungsverluste werden vom Finanzamt ignoriert (FG Köln, Urteil vom 22.9.2011, Az. 6 K 2057/08; Abruf-Nr. 122165). Immerhin hat das FG aber die Revision zum BFH zugelassen. Er muss jetzt klären, ob die Überkreuzvermietung steuerlich doch zulässig ist, wenn plausible Gründe dafür vorgetragen werden können und wenn die Überkreuzvermietung nachweislich nicht von vornherein geplant war (BFH, Az. IX R 18/12).

    Überblick / Trends, Urteile, Verwaltungsanweisungen und BMF-Schreiben

    Elektronische Rechnungen: BMF veröffentlicht Anwendungsschreiben

    Knapp ein Jahr nach Änderung der Steuerregeln für elektronische Rechnungen hat das BMF nun endlich ein ausführliches Infoschreiben dazu veröffentlicht. Wichtigste Aussage: Papierrechnungen und elektronische Rechnungen werden umsatzsteuerlich gleich behandelt (BMF, Schreiben vom 2.7.2012, Az. IV D 2 - S 7287-a/09/10004 :003; Abruf-Nr. 120866).

    Hinzurechnungen bei Gewerbesteuer: Zweifelsfragen geklärt

    In einem verbindlichen Erlass haben die Finanzbehörden der Länder jetzt endlich alle in der Praxis aufgetauchten Fragen zur Hinzurechnung von Zinsen, Mieten, Pachten und Lizenzen nach § 8 Nr. 1 GewStG beantwortet (Gleichlautende Erlasse der obersten Finanzbehörden der Länder vom 2.7.2012; Abruf-Nr. 122214).

    BFH: Beschränkung der Kinderbetreuungskosten ist verfassungskonform

    Dass Kinderbetreuungskosten nur in Höhe von zwei Dritteln und höchstens mit 4.000 Euro je Kind und Jahr abziehbar sind, verstößt nicht gegen das Grundgesetz (BFH, Urteil vom 9.2.2012, Az. III R 67/09; Abruf-Nr. 121894).

    Umsatzsteuer: Infoschreiben zur Ist-Besteuerung

    Hat ein Unternehmer die Ist-Besteuerung nach § 20 UStG ohne Antrag angewandt, so ist der nachträglich gestellte Antrag rückwirkend zu genehmigen, wenn die übrigen Voraussetzungen zur Ist-Besteuerung erfüllt sind (OFD Magdeburg, Verfügung vom 12.3.2012, Az. S 7368-6St 245).

    BFH: Klage gegen verbindliche Auskunft unzulässig

    Vertritt das Finanzamt in seiner verbindlichen Auskunft nicht Ihre Meinung, haben Sie keinen Anspruch darauf, dass deren inhaltliche Richtigkeit gerichtlich umfassend geprüft wird (BFH, Urteil vom 29.2.2012, Az. IX R 11/11; Abruf-Nr. 121972).

    Bekämpfung von Steuerbetrug: EU-Kommission wird aktiv

    In einer Pressemitteilung hat die EU-Kommission nun ihre geplanten EU-weiten Maßnahmen gegen Steuerbetrügereien vorgestellt. Ziel: Die steuerlich relevanten Aktivitäten von EU-Bürgern innerhalb der EU sollen transparent werden (EU-Kommission, Pressemitteilung vom 27.6.2012).

    Betriebsaufspaltung: OFD Frankfurt veröffentlicht umfangreiches Schreiben

    Bei einer Betriebsaufspaltung wird ein Unternehmen in ein Besitz- und ein Betriebsunternehmen aufgeteilt. Vorteil: Begrenzung des zivilrechtlichen Haftungsrisikos und Nutzung steuerlicher Vergünstigungen. Ein ausführliches Infoschreiben erläutert Voraussetzungen, Stolperfallen und Vorteile (OFD Frankfurt am Main, Verfügung vom 10.5.2012, Az. S 2240 A - 28 - St 219; Abruf-Nr. 122037).

    Investitionsabzugsbetrag bei geplanter Betriebsübergabe: BFH muss entscheiden

    Beantragen Sie in Ihrer Steuererklärung den 40-prozentigen Betriebsausgabenabzug für geplante Investitionen und wissen Sie dabei schon, dass die Investition nicht mehr durch Sie, sondern durch den Betriebsübernehmer realisiert wird, ist der Abzug nicht zu gewähren (FG Niedersachsen, Urteil vom 11.4.2012, Az. 4 K 210/11; Az. der Revisionbeim BFH: IV R 14/12). Umkehrschluss: Ist die Betriebsübergabe im Zeitpunkt der Abgabe der Gewinnermittlung nachweislich noch kein Thema, steht dem Abzug nichts im Wege.

    Sonderausgabe: WISO-Rentner-Spezial

    Rentner, die vom Finanzamt zur Abgabe einer Steuererklärung aufgefordert werden, werden zunehmend zu einer interessanten Beratungs-Zielgruppe. Damit auch Sie sich diese Zielgruppe optimal erschließen können, haben wir für Sie eine Sonderausgabe mit Bearbeitungs-Checkliste zum Thema Rentner und Steuern erarbeitet. Diese Sonderausgabe finden Sie auf wiso.iww.de unter dem Reiter „Downloads“ in der Rubrik „Arbeitshilfen/Checklisten“, Überschrift „Rentner und Steuern 2012“.

     
    Quelle: Ausgabe 08 / 2012 | Seite 19 | ID 34630510