· Fachbeitrag · Steuerticker
Wichtiges auf den Punkt gebracht
| Im „Steuerticker“ bieten wir Ihnen die wichtigsten steuerlichen Trends, Urteile, Verwaltungsanweisungen und BMF-Schreiben im Überblick. |
Überblick / Trends, Urteile, Verwaltungsanweisungen und BMF-Schreiben |
Online-Seminar zum Mindestlohn: So bereiten Sie sich auf den Stichtag 1. Januar 2015 optimal vor Ab 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro. Dieser kann nicht abbedungen werden. Das heißt, Sie müssen die gesetzlichen Bestimmungen kennen und diese möglichst effizient in Ihrem Unternehmen anwenden. Im Online-Seminar am 10. Dezember 2014 in der Zeit von 13.00 bis 15.00 Uhr erläutert Ihnen Raschid Bouabba, wie sich der neue Mindestlohn im Arbeits-, Sozialversicherungs- und Lohnsteuerrecht auf die unterschiedlichen Arbeitsverhältnisse auswirkt. Weitere Informationen und die Möglichkeit, sich anzumelden, finden Sie hier: www.iww.de/sl510.
Umsatzsteuer: Rückwirkende Rechnungsberichtigung auf dem Prüfstand Das FG Niedersachsen hat dem Europäischen Gerichtshof erneut die Frage vorgelegt, ob bei einer Vorsteuerkürzung wegen Rechnungsmängeln eine rückwirkende Rechnungsberichtigung zulässig ist (FG Niedersachsen, Beschluss vom 3.7.2014, Az. 5 K 40/14; Abruf-Nr. 143310).
Inventur: BMF-Schreiben im Entwurfsstadium hält Lifo-Methode nach wie vor für zulässig Betriebsprüfer versuchen schon mal, die Warenbewertung nach der Lifo-Methode zu Fall zu bringen, wenn die Warenströme über ein elektronisches Warenwirtschaftssystem verfolgt werden können. Der Entwurf eines BMF-Schreibens gibt dagegen Entwarnung. Dort steht nämlich, dass die Lifo-Methode trotz modernster EDV erlaubt bleibt (BMF, Az. IV C 6 - S 2147/07/10001:002).
Dienstwagen: Kann Arbeitnehmer mit betrieblichen Einkünften Fahrtkosten als Betriebsausgaben ansetzen? Ein Arbeitnehmer, der seinen Dienstwagen auch für Einkünfte aus einer betrieblichen Tätigkeit nutzt, kann keine Fahrtkosten als Betriebsausgaben geltend machen, weil ihm keine eigenen Kosten entstanden sind. Das hat das FG Münster (Urteil vom 26.9.2014, Az. 11 K 246/13 E; Abruf-Nr. 143311) entschieden. Der Steuerzahler hat das aber nicht hingenommen und ist vor den BFH gezogen. Das Revisionsverfahren trägt das Az III R 33/14.
Zweitwohnungsteuer: Bundesverwaltungsgericht versagt Besteuerung bei Wohnungen als Kapitalanlagen Viele Städte erheben eine Zweitwohnungsteuer. Diese wird jedoch nicht fällig, wenn der Eigentümer die Wohnung ausschließlich als Kapitalanlage behandelt. Diese Voraussetzung ist erfüllt, wenn er die Wohnung nicht selbst bewohnt oder für Angehörige vorhält (BVerwG, Urteile vom 15.10.2014, Az. 9 C 5.13 und 9 C 6.13; Abruf-Nr. 143312).
Einspruch per E-Mail: BFH muss entscheiden Wenn Sie gegen einen Steuerbescheid mit einem Einspruch vorgehen wollen, sollten Sie diesen per Post oder Fax ans Finanzamt übermitteln. Ein E-Mail-Einspruch ohne elektronischer Signatur dürfte derzeit als unwirksam angesehen werden. Diese Auffassung vertritt zumindest das FG Hessen (Urteil vom 2.6.2014, Az. 8 K 1658/13; Abruf-Nr. 142866). Ob diese altmodische Auffassung richtig ist, prüft nun der BFH (Az. III R 26/14).
Unternehmensverkauf oder -aufgabe: Auf vorzeitige Umsatzsteuererklärung einstellen Verkauft ein Unternehmer sein Unternehmen oder gibt er es auf, wird das Finanzamt binnen eines Monats eine Umsatzsteuererklärung für das betreffende Jahr anfordern. Die OFD Magdeburg erläutert, was dabei zu beachten ist (OFD Magdeburg, Verfügung vom 10.9.2014, Az. 7345-2-St 243; Abruf-Nr. 143313).
Einspruchsstatistik: 64,2 Prozent der Steuerzahler haben Recht bekommen Haben Sie Zweifel, ob Ihr Steuerbescheid korrekt ist, sollten Sie auf jeden Fall Einspruch einlegen. Aus einer Statistik des Bundesfinanzministeriums für das Steuerjahr 2013 geht nämlich hervor, dass Steuerzahler in 64,2 Prozent aller Einspruchsverfahren durchsetzen konnten, dass ihr Steuerbescheid geändert wird. |
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Kindergeld: Wann zählt ein angemietetes Zimmer als Wohnsitz der Eltern? Eltern haben für ihr Kind Anspruch auf Kindergeld, wenn sie unbeschränkt steuerpflichtig sind. Das setzt einen Wohnsitz oder einen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland voraus. Ein angemietetes Zimmer kann nur dann ein Wohnsitz sein, wenn es sich dabei um eine Räumlichkeit handelt, in der man auf Dauer wohnen kann und die Eltern diesen Ort mit einer gewissen Regelmäßigkeit zu Wohnzwecken genutzt haben (BFH, Urteil vom 8.5.2014, Az. III R 21/12; Abruf-Nr. 143172).
Bürokratieabbau: 25-Punkte-Plan des BMWi Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) hat einen 25-Punkte-Plan zum Bürokratieabbau vorgelegt (Abruf-Nr. 143274). Darin sind auch eine Reihe steuerlicher Erleichterungen enthalten, unter anderem: Die Grenzwerte für Buchführungspflicht sollen angehoben werden auf 600.000 Euro Umsatz und 60.000 Euro Gewinn. Die Ist-Besteuerung bei der Umsatzsteuer soll bei Vorjahresumsätzen bis 600.000 Euro möglich sein. Der Sofortabzug für geringwertige Wirtschaftsgüter soll von 410 Euro auf 800 Euro steigen. Unternehmensgründer sollen nur alle drei Monate Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben müssen. Lohnsteuerermäßigungsanträge sollen fünf Jahre gültig bleiben. WISO hält Sie über die Initiative auf dem Laufenden.
Anrechnung ausländischer Quellensteuer auf Gewerbesteuer: Zuständigkeit geklärt Möchten Sie, dass ausländische Quellensteuer auf die deutsche Gewerbesteuer aufgrund eines Doppelbesteuerungsabkommens angerechnet wird, müssen Sie den Einspruch gegen den Gewerbesteuermessbetrag des Finanzamts richten. Der Einspruch gegen den Gewerbesteuerbescheid der Gemeinde führt nicht zum Erfolg (Bundesverwaltungsgericht, Beschluss vom 14.8.2014, Az. 9 B 23.14; Abruf-Nr. 143314).
Kindergeld: Kein Anspruch für als wissenschaftliche Mitarbeiter tätige Kinder Seit 2012 besteht kein Kindergeldanspruch mehr, wenn ein Kind nach abgeschlossenem Hochschulstudium als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni tätig ist und gleichzeitig seine Promotion betreibt. Die wissenschaftliche Mitarbeit stellt eine schädliche Zweitausbildung dar, wenn die wöchentliche Arbeitszeit mehr als 20 Wochenstunden beträgt (FG Münster, Urteil vom 12.9.2014, Az. 4 K 2950/13 Kg; Abruf-Nr. 143315).
ELStAM: Sonderregelungen bei verschiedenen Lohnarten sind verlängert worden Arbeitgeber können Arbeitnehmer zeitgleich nur einmal in der ElStAM-Datenbank anmelden. Werden Lohndaten zweimal benötigt, kann der zweite Bezug mit Steuerklasse VI abgerechnet werden. Diese Sonderregelung ist nun bis zum 31. Dezember 2015 verlängert worden (BMF, Schreiben vom 23.10.2014, Az. IV C 5 - S 2363/13/10003; Abruf-Nr. 133169).
Lohnsteuer: Besonderheiten zur Lohnsteuerbescheinigung 2015 Das BMF hat die Besonderheiten zur Lohnsteuerbescheinigung 2015 in einem ausführlichen Infoschreiben erläutert (BMF, Schreiben vom 15.9.2014, Az. IV C 5 - S 2378/14/10001; Abruf-Nr. 142864)
BGH: Steuerberater darf Einspruch nicht eigenmächtig zurücknehmen Nimmt ein Steuerberater ohne vorherige Rücksprache mit seinem Mandanten einen Einspruch zurück, verstößt er gegen seine Pflichten aus dem Beratungsvertrag und macht sich schadenersatzpflichtig (BGH, Urteil vom 25.9.2014, Az. IX ZR 199/13; Abruf-Nr. 143031).
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung: Neues BMF-Schreiben veröffentlicht Aufgrund fehlender Informationen zur ordnungsmäßigen Buchführung haben viele Unternehmen bislang gezögert, ihre Buchhaltung auf elektronische Rechnungsstellung umzustellen. Das neue BMF-Schreiben dürfte diesen Schritt erleichtern (BMF, Schreiben vom 14.11.2014, Az. IV A 4 - S 0316/13/10003; Abruf-Nr. 143316). |
Anwendungserlass zur Abgabenordnung: BMF gibt Änderungen bekannt In einem koordinierten Ländererlass hat das BMF die Änderungen des Anwendungserlasses zur Abgabenordnung bekannt gegeben (BMF, Schreiben vom 3.11.2014, Az. IV A 3 - S-0062/14/10008; Abruf-Nr. 143317). |