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  • · Fachbeitrag · Honorar

    Stundenvereinbarung unwirksam? Nach RVG abrechnen!

    | Ist eine anwaltliche Honorarabrechnung auf Stundenlohnbasis unwirksam, kann der Rechtsanwalt sein Honorar erneut auf der Basis der gesetzlichen Vorschriften des RVG abrechnen. |

     

    Diese Klarstellung traf das OLG Koblenz (11.7.12, 2 U 1023/11, Abruf-Nr. 132301). Die Richter begründeten ihre Entscheidung wie folgt: Dem Anspruch des Rechtsanwalts steht nicht entgegen, dass der Mandant vor Auftragsannahme nicht gemäß § 49b Abs. 5 BRAO darüber belehrt worden ist, dass sich die Gebühren für die anwaltliche Beratung nach dem Gegenstandswert richten. Durch diesen Hinweis soll der Mandant vor Überraschungen bei der Abrechnung, vor allem bei hohen Gegenstandswerten, geschützt werden. Ein Verstoß gegen die Hinweispflicht ist nicht nur in standesrechtlicher Hinsicht von Relevanz, sondern kann zu einem Anspruch auf Schadenersatz des Mandanten aus Verschulden bei Vertragsschluss führen.

     

    Hat der Mandant jedoch in einem Vorprozess die Berechtigung der Abrechnung auf Stundenlohnbasis bestritten, ist es ihm nach Ansicht des OLG verwehrt, die korrigierte Rechnung nach den gesetzlichen Gebührentatbeständen erfolgreich zu bestreiten.

    Quelle: Ausgabe 11 / 2013 | Seite 181 | ID 42356208