Dividendenstrategie - Indirekt über Aktienfonds zu hoher Nachsteuerrendite
Die Dividendensaison 2007 neigt sich dem Ende und weist in jedem Jahr dasselbe Phänomen auf, dass der Aktienkurs am Tag nach der Hauptversammlung immer in etwa um die Ausschüttungshöhe sinkt. Dann müssen Aktionäre die Dividende zur Hälfte versteuern, können das nahezu identische Kursminus aber nicht gegenrechnen. Hier gibt es grundsätzlich die Alternative, die Aktien mit hoher Dividendenrendite kurz vor der Hauptversammlung zu verkaufen und die noch im Kurs enthaltene Dividende nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei zu vereinnahmen.
Der umgekehrte Weg ist lukrativ, wenn der Sparerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft ist und bereits Spekulationsgewinne vorliegen. Dann führt der gezielte Kauf vor der Ausschüttung zu steuerfreien Kapitaleinnahmen und der anschließend sichere Kursverlust mindert die privaten Veräußerungsgewinne. Sofern Anleger noch Verlustvorträge aus Vorjahren aufweisen, lohnt der gezielte Verkauf der Aktien bis zur Hauptversammlung, die noch kein Jahr im Depot lagern. Dann lässt sich ein aufgelaufener Kursgewinn steuerfrei erzielen und die Vorträge lassen sich sinnvoll nutzen. Dividenden fallen in diesem Fall keine an.
Die Steuertaktik ist grundsätzlich auch mit Aktienfonds realisierbar. Hier ist nicht die Hauptversammlung, sondern der Ausschüttungs- oder Thesaurierungstermin der jeweiligen Fondsgesellschaft maßgebend. Werden die Anteile unmittelbar vor diesem Datum verkauft, ist die Dividende ebenfalls noch im Kurs enthalten und wird auch nicht über den Zwischengewinn erfasst. Im Vergleich zur Direktanlage wirkt hierbei noch die Besonderheit, dass die Dividenden nur zur Hälfte, Spekulationserträge hingegen in voller Höhe besteuert werden. Werden nun die Aktienfonds gezielt kurz vor der Ausschüttung ins Depot gelegt und anschließend postwendend wieder verkauft, liegen Kapitaleinnahmen nach § 20 EStG zu 50 v.H. und nach § 23 EStG verrechenbare Kursverluste mit 100 v.H. vor. Diese Strategie lohnt sich aber nur, wenn keine oder geringe Ausgabeaufschläge anfallen. Das ist bei den zunehmenden Angeboten der Direktbanken und den Börsen aber heute kaum noch ein Hindernis.
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