Firmenwagen - Ansatz der Fahrten zur Arbeit

Der BFH und mehrere FG setzen für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte mit dem Dienstwagen die Einzelbewertung an, wenn der Pkw nur gelegentlich - z.B. einmal in der Woche - für die Pendelstrecke genutzt wird. Dann soll die Ermittlung des geldwerten Vorteils mit 0,002 % des Listenpreises je Entfernungskilometer vorzunehmen sein (§ 6 Abs. 1 Nr. 4 S. 2 EStG). Die Verwaltung hingegen setzt generell 0,03 % vom Listenpreis pro Entfernungskilometer und Monat an (§ 8 Abs. 2 S. 3 EStG), weil der Umfang der tatsächlichen Nutzung bei dieser Berechnungsalternative unerheblich ist. Es kommt allein darauf an, ob der Arbeitnehmer die Möglichkeit hat, das betriebliche Kfz auch für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte zu nutzen, sodass bereits die Verfügbarkeit zu dem geldwerten Vorteil führt (BMF 23.10.08, IV C 5 - S 2334/08/10010, BStBl I 08, 961).  

Sofern der Dienstwagen monatlich an deutlich weniger als 15 Tagen für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte benutzt wird, ist eine Einzelbewertung der Fahrten mit 0,002 % deutlich günstiger als die pauschale Regelung mit 0,03 %. Aufgrund anhängiger Revisionen sollten Arbeitnehmer ihre Fälle offenhalten. Es ist kaum zu erwarten, dass der BFH von seiner bisherigen Rechtsprechung abweicht (28.8.08, VI R 52/07, BStBl II 09, 280; 4.4.08, VI R 68/05, BStBl II 08, 890).  

Beispiel: 45 Entfernungskilometer 10 Fahrten/Monat  

Bewertung	pauschale km-Sätze		Einzelnachweis
Listenpreis	35.000 EUR	60.000 EUR	35.000 EUR	60.000 EUR
Faktor	x 0,03 %	x 0,03 %	x 0,002 %	x 0,002 %
ergibt	10,5	18	0,70	1,20
x 45 km	472,50	810	31,50	54
Anzahl Monat/Tage			x 10	x 10
Geldwerter Vorteil	472,50 EUR	810 EUR	315 EUR	540 EUR