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  • Investmentfonds - Order über die Börse oder bei der Gesellschaft?

    Beim Kauf von Investmentfonds war es bis vor einigen Jahren nur möglich, über die Fondsgesellschaft zu ordern und den Ausgabeaufschlag bei Aktienfonds von rund 5 v.H. und bei Rentenfonds von 2,5 v.H. zu zahlen. Bei diesem Zuschlag kam es dann im Laufe der Zeit zu Rabatten von bis zu 75 v.H., wenn die Order über eine Direktbank oder einen Online-Broker erfolgte. Diese Handelsform ist bis heute nahezu unverändert geblieben, wobei lediglich ein Kurs pro Tag gestellt wird. Anleger können Anteile also nur zu diesem Wert erwerben oder abstoßen, auch wenn die Börsen stark schwanken. Besonders bei Aktienfonds war dies bislang ein großer Nachteil, was auch die Zertifikatenbranche als Argument für ihre Produkte nutzte.  

     

    Seit knapp vier Jahren gibt es nun noch die zusätzliche Möglichkeit, Investmentfonds wie herkömmliche Wertpapiere über die Börse zu ordern. Begonnen hat dies mit dem Handelsplatz in Hamburg, Berlin und Düsseldorf folgten. Seit Mai 2006 sind mit München und Frankfurt zwei weitere Börsen hinzu gekommen, sodass nunmehr an fünf verschiedenen Orten jeweils rund 2.500 verschiedene Fonds über den ganzen Tag hinweg handelbar sind. Das wichtigste Argument für den Kauf über die Börse statt über die Fondsgesellschaft ist der eingesparte Ausgabeaufschlag. Dieser Ermäßigung von bis zu 5 v.H. stehen dann die üblichen Ordergebühren der Banken gegenüber, sodass es zu Einsparungen von bis zu 4 v.H. kommen kann. Allerdings machen die Börsenmakler ihre Arbeit nicht umsonst. Sie stellen die Kauf und Verkaufskurse mit einer gewissen Handelsspanne, dem so genannten Spread. Hierbei ist der Erwerbspreis immer etwas höher als der Veräußerungskurs. Die Differenz kann bis zu 2 v.H. ausmachen und muss als zusätzlicher Kostenfaktor einkalkuliert werden.  

     

    Aus diesem Grund ist der Fondskauf über die Börse nicht immer günstiger. Das gilt vor allem dann, wenn die Hausbank oder der Online-Broker üppige Rabatte beim ausgewählten Fonds bietet. Gibt es hingegen keinen Abschlag, ist die Börse zumeist preiswerter. Dabei ist zu beachten, dass der Spread bei beliebten Fonds mit hohen Umsätzen sogar gegen Null tendiert. Dann kostet der Kauf eines Aktienfonds beispielsweise nur Gebühren von rund 1 v.H. und erspart den vollen Ausgabeaufschlag von rund 5 v.H. Wie hoch die Differenz der beiden Kurse ausfällt, lässt sich im Internet ablesen.