Optionsscheine – Im Korridor verdienen

Mit Optionsscheinen setzen Anleger in der Regel über Puts auf fallende und über Calls auf steigende Kurse und erzielen über die Hebelwirkung überproportionale Gewinne. Bewegen sich die Märkte aber nur wenig, ist mit diesen Warrants kaum Geld zu gewinnen. Geht der Trend in die andere Richtung, kommt es sogar zu einem Totalverlust, da der Optionsschein wertlos verfällt. Daher eignen sich Optionsscheine meist nur für spekulative Anleger und zur Beimischung im Depot.

Diesen Grundsatz verfolgen aber nicht alle diese Papiere. So umgehen Korridor- bzw. Bandbreiten-Optionsscheine, auch Range-Warrants genannt, die riskante Variante. Sie setzen als Kombination aus einem Optionsschein und einer Anleihe auf eher seitwärts tendierende Kurse. Der Anleger bekommt auf Grund des Optionsscheins täglich einen bestimmten Betrag gutgeschrieben, sofern die Bandbreite des Bezugswerts (meist ein Index oder eine Währung) innerhalb des vereinbarten Bereiches liegt. Der Kurs wächst somit an den Tagen, an denen der Index sich innerhalb des Korridors bewegt. Dies führt auch dazu, dass die Schlusskurse vor Wochenenden oder Feiertagen mehrfach zählen können. Der angesammelte Betrag wird am Laufzeitende ausgezahlt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Optionsscheinen kann es keinen Totalverlust geben, da die angesammelten Tagesgutschriften auf jeden Fall ausgezahlt werden.

Der Kurs dieser Optionsscheine hängt aber auch vom Indexstand ab. Liegt dieser genau in der Mitte der Bandbreite, ist die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls der Zinsgutschrift am geringsten. So kann es durchaus passieren, dass der Kurs des Scheines permanent sinkt, obwohl seit Tagen eine Gutschrift erfolgt. Grund: Der Index bewegt sich gefährlich auf die obere oder untere Grenze zu und der Fälligkeitstermin ist noch weit entfernt. Je enger die Bandbreite gewählt wird, desto niedriger ist der Preis bei der Emission. Hier ist dann das Gewinnpotential am größten.