Strukturierte Anleihen - Zinshöhe ist von Börsenentwicklung abhängig
Sie heißen Frühlings-, Silvester-, Zinsjoker-, Nikolaus-, Zinsleiter- oder Weltspartag-Anleihen, locken mit hohen Zinssätzen und garantieren bei Fälligkeit eine Rückzahlung des Nennwerts. Wie hoch die Rendite ausfällt, ist von der Entwicklung eines Referenzwertes wie Aktienkorb, Zinssatz oder Dollarkurs abhängig. Bei der Emission locken die Schuldner mit hohen Zinskupons. Die werden allerdings nur zu Beginn gezahlt, anschließend ist die Höhe von bestimmten Kursentwicklungen abhängig und kann daher auch schon mal für ein Jahr ausfallen.
So gibt es bei der Frühlingsanleihe der Deutschen Bank in den ersten beiden Jahren einen fixen Zins von je 6 v.H. Ab dem dritten Jahr ist die Höhe von der Wertentwicklung 30 verschiedener Aktien abhängig. Einmal im Jahr wird dann die Performance untersucht. Gestiegene Aktien gehen mit 7,5 v.H. und gefallene Werte voll in die Berechnung ein. Der Durchschnitt ergibt dann den Zins für dieses Jahr. Liegen alle Aktien im Plus, gibt es 7,5 v.H. Zinsen, bei negativem Ergebnis erfolgt keine Auszahlung. Bei der siebenjährigen Anleihe ist also die Rendite in fünf Jahren ungewiss.
Sofern Anleger eine solche strukturierte Anleihe bis zur Fälligkeit halten, ist das Risiko gering. Denn eine Mindestverzinsung zu Beginn der Laufzeit und die Rückzahlung des eingesetzten Geldes ist sicher. Die börsengehandelten Papiere können jedoch zwischenzeitlich unter ihren Ausgabepreis fallen, wenn etwa die Kapitalmarktzinsen stark ansteigen oder eine Ausschüttung auf Grund der Kursentwicklung der Referenzwerte unwahrscheinlich ist.
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