Vermögensaufteilung - Anpassungsbedarf ist durch die Finanzkrise deutlich gestiegen
Zu den Grundsätzen der Geldanlage gehört, die Mittel zu streuen, etwa zwischen Aktien und Anleihen und einem kleinem Goldbestand. Bei größerem Vermögen kommen Sachwerte wie Immobilien oder geschlossene Fonds hinzu. Dabei richtet sich die Aufteilung meist nach dem Grad der konservativen oder spekulativen Ausrichtung des Sparers. Die gewählte Depotstreuung ist durch die Auswirkungen der Finanzkrise durcheinander geraten, was vielen Anlegern gar nicht bewusst ist. Insbesondere durch den Kursverfall bei Aktien und dem Preisanstieg beim Gold hat sich die Gewichtung verändert. Auch Anleihen mit bonitätsstarken Schuldnern haben eher im Kurs gewonnen, während einige Unternehmensbonds und nachrangige Anleihen eher an Wert verloren haben.
Um wieder auf das ursprüngliche Verteilungsniveau zu kommen, ist also eine Anpassung vorzunehmen. Hierzu ist der Bestand von in den vergangenen Monaten im Kurs gestiegenen Rententiteln und Gold abzubauen und im Gegenzug der von Aktien(fonds) sowie bonitätsschwachen Anleihen aufzustocken. Wer keine Anpassung vornimmt, muss eine massive Verschiebung seiner zuvor geplanten Anlagemischung zugunsten der aktuellen Krisengewinner in Kauf nehmen. Grundsätzlich ist es eher ratsam, im Wert gefallene Produktgruppen nachzukaufen und diese abzustoßen, wenn der Kurs gestiegen ist. Eine turnusmäßige Überprüfung - alle drei oder sechs Monate - unabhängig vom aktuellen Börsengeschehen ist sinnvoll.
Statistische Langfristvergleiche kommen zu dem Ergebnis, dass defensive Anlageklassen in Krisenzeiten i.d.R. deutlich weniger als riskante Titel verlieren. Dafür gewinnen sie aber auch in den anschließenden Erholungsphasen nicht so stark. Ohne entsprechende Reaktion verpassen Anleger also den nächsten Aufschwung. Unter dem Aspekt des antizyk- lischen Handelns ist es lukrativ, in guten Phasen zu hohen Kursen zu verkaufen und in schlechten Zeiten zu günstigen Preisen einzusteigen.
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