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Versicherung gegen Starkregen und Sturm: Kaum einer weiß, wie es geht
| Fast 70 Prozent der Rheinländer verfügen über kein ausreichendes Wissen, um sich gegen Naturgefahren wie Sturm, Starkregen und Schneedruck zu versichern. Ein häufiger Irrtum: Große Elementarschäden entstehen nur in den Hochrisikozonen. |
Nicht einmal jeder dritte Rheinländer weiß, wie er sich vernünftig gegen Starkregen und Sturmschäden versichern kann. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Provinzial Rheinland Versicherungen unter 1.000 Bürgern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Und das, obwohl viele Gegenden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu den Unwetterhochburgen in Deutschland zählen.
Wenn es um die Versicherung des eigenen Autos geht, verfügen immerhin mehr als Hälfte der Rheinländer (63 Prozent) über gute bis sehr gute Kenntnisse. Das Gleiche gilt für den Schutz gegen Haftpflichtansprüche (59 Prozent) und die Absicherung gegen Feuer und Einbrüche mit einer Hausratversicherung (56 Prozent). Bei Elementarschäden wie Hochwasser, Starkregen und Schneemassen sackt das Wissen allerdings merklich ab. Nur 31 Prozent der Rheinländer fühlt sich gut bis sehr gut informiert. Die Elementarschadenversicherung ist damit die Versicherung mit den größten Wissensdefiziten.
„Viele Menschen sind der Auffassung, sie werden kein Opfer von Naturgefahren wie Starkregen, Erdrutsch oder Hochwasser und dass, obwohl extreme Wetterereignisse in den vergangenen Jahren extrem zugenommen haben“, sagt Dr. Martin Creutz, Bereichsleiter Wohnen der Provinzial Rheinland. Ende Juli 2014 beispielsweise gab es in Münster Starkregen mit Regenmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit, die zu erheblichen Überschwemmungen führten.
Die junge Generation hat großen Aufklärungsbedarf
Verbraucherzentralen rufen regelmäßig auf, sich über die Absicherung finanzieller Folgen von Unwetterereignissen schlauzumachen. Doch gerade bei den jungen Menschen im Rheinland fehlt es an Wissen. Nur 22 Prozent der Nordrhein-Westfalen (NRW) und zwölf Prozent der Rheinland-Pfälzer zwischen 18 und 34 Jahren wissen, wofür eine Elementarschadenversicherung aufkommt. Die Älteren sind hier erheblich besser informiert. Immerhin jeder Dritte (36 Prozent) aus NRW und 47 Prozent der Rheinland-Pfälzer in der Gruppe der 45- bis 65-Jährigen fühlen sich fit, wenn es um die finanzielle Absicherung gegen Starkregen oder Hochwasser geht.
Abdeckung von Elementarschäden nicht verbreitet
Bundesweit haben laut GDV 35 Prozent der Hausbesitzer eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen. Das sind fast doppelt so viele wie vor zwölf Jahren. Die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind im Vergleich überdurchschnittlich (36 Prozent) gut abgesichert. In Rheinland-Pfalz sind deutlich weniger Haushalte ausreichend abgedeckt (24 Prozent).
Eine Ursache für die geringe Abdeckung ist der verbreitete Irrtum, dass die Wohngebäude- und Hausratversicherung für alles aufkommt. „Schäden durch Starkregen und Hochwasser beispielsweise übernimmt nur eine Elementarschadenversicherung. Beim Abschluss von Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung sollte man deshalb nicht nur nur Feuer-, Sturm- und Hagelrisiken im Blick haben, sondern auch die Risiken durch Elementarschäden wie Starkregen oder Schneedruck.
Hintergrundinformationen
- Für die Trendstudie „Versicherungswissen“ im Auftrag der Provinzial wurden im März 2015 insgesamt 1.000 Rheinländer zwischen 18 und 65 Jahren in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz befragt. Die Ergebnisse wurden auf ganze Zahlen gerundet.