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  • · Fachbeitrag · Prozessrecht

    Einvernehmlicher Pflichtverteidigerwechsel ‒ was ist zu beachten?

    | In Strafverfahren kann es bei einem vom Beschuldigten angestrebten Pflichtverteidigerwechsel zu Schwierigkeiten kommen. Die Instanzgerichte lehnen den Wechsel häufig ab. Zwei obergerichtliche Entscheidungen aus neuerer Zeit zeigen jetzt, worauf man achten muss und wie ein einvernehmlicher Pflichtverteidigerwechsel zu erreichen ist. |

    1. Allgemeine Voraussetzungen des Pflichtverteidigerwechsels

    Zu den sich bei einem angestrebten einvernehmlichen Pflichtverteidigerwechsel ergebenden Fragen haben vor Kurzem das KG (2.9.16, 4 Ws 125/16, Abruf-Nr. 190217) und das OLG Saarbücken (10.10.16, 1 Ws 113/16, Abruf-Nr. 190218) Stellung genommen. Ihre Auffassung entspricht der h. M. in der Rechtsprechung der Obergerichte. Sie lässt sich wie folgt zusammen:

     

    Wenn kein wichtiger Grund für den Wechsel des Pflichtverteidigers vorliegt (vgl. dazu Burhoff, Handbuch für das strafrechtliche Ermittlungsverfahren, 7. Aufl., 2015, Rn. 2918 ff. m. w. N.), kann der Pflichtverteidiger nur ausnahmsweise in der Form der Entpflichtung des alten und der Bestellung eines neuen Pflichtverteidigers ‒ sog. Umbeiordnung ‒ ausgewechselt werden (vgl. u. a. KG NStZ 93, 201, 202; KG 13.4.12, 2 Ws 171/12; OLG Brandenburg StV 01, 442; OLG Braunschweig StraFo 08, 428; OLG Düsseldorf StraFo 07, 156; OLG Hamburg StraFo 98, 307; OLG Karlsruhe NStZ 16, 305, OLG Naumburg StraFo 05, 73; OLG Oldenburg NStZ-RR 10, 210; Meyer-Goßner/Schmitt, StPO, 59. Aufl., § 143 Rn. 5a m. w. N.; Burhoff/Burhoff, RVG, Teil A, Rn. 951 und Burhoff/Volpert, RVG, Teil A, Rn. 2015 m.w.N.; Burhoff, EV, Rn. 2933 ff. m. w. N.). Voraussetzung ist, dass