Anleihen - Mehr Rendite in Fremdwährungen
Nicht in Euro notierende Anleihen bieten meist deutlich höhere Kupons. Der Aufschlag hängt dabei von der Schwäche der jeweiligen Währung ab. Der Kursverfall des US-Dollar hat in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass eine Reihe von bisher schwächeren Währungen wie etwa aus Neuseeland, der Türkei oder Südamerika deutlich angezogen sind. Alleine der brasilianische Real hat gegenüber dem Euro in den vergangenen drei Jahren um ein Drittel zugelegt. Dies resultiert auch aus den verbesserten wirtschaftlichen Aussichten vieler Schwellenländer sowie der Tatsache, dass Länder ihre Währungsreserven zunehmend diversifizieren. Statt dem USD als Leitwährung kommen nun verschiedene Devisen ins Portfolio. Das steigert die Nachfrage nach Währungen aus Schwellenländern. Anleihebesitzer haben die Chance auf dreifache Rendite durch
- Devisenaufwertung gegenüber dem Euro,
- Kurssteigerung der Bonds bis zum Nennwert,
- höhere Zinskupons als bei Euroanleihen.
Vorrangig gilt das für den brasilianischen Real. Das Land profitiert vor allem vom Rohstoffboom. Aufgrund der verbesserten Finanz- und Wirtschaftssituation kann sich zudem die Bonität des Staates verbessern, was die Anleihen für weitere Investorenkreise attraktiv macht. Hohe Zinsen gibt es auch bei der türkischen Lira. Hier müssen Sparer aber das Risiko der politischen Instabilität und der Nähe zum Irak in Kauf nehmen. Ein hohes Wirtschaftswachstum wird Indonesien prognostiziert. Dies geht allerdings mit steigenden Inflationsraten einher, sodass die Rupiah nicht unbedingt im Wechselkurs zulegen muss.
Ab 2009 verbessern sich die steuerlichen Rahmenbedingungen für Fremdwährungsanleihen deutlich, da die hohen Zinsen moderater besteuert werden und sich mögliche Wechselkursverluste hiermit erstmals verrechnen lassen. Zu beachten ist jedoch, dass sich Wechselkursveränderungen unter der Abgeltungsteuer nur auswirken, wenn Anleihen nach 2008 gekauft werden oder es sich um eine Finanzinnovation handelt.
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