Hedge-Fonds - Auswahl und Volumen werden kleiner
Allianz Global Investors hat ihre einzigen Hedge-Dachfonds Portfolio Optimizer (WKN 243041), Portfolio Optimizer Plus (WKN 243062) und Threadneedle Crescendo Fund of Hedge Funds (WKN A0DK64) geschlossen. Hintergrund hierfür ist, dass es zu wenige steuertransparente Zielfonds gibt, in die Dachfonds investieren können. Bereits seit Ende des vergangenen Jahres werden keine neuen Anteile mehr ausgegeben und der Fondsbestand wird im Juni 2008 aufgelöst, indem die Anleger den vollen Wert ihrer Anteile gutgeschrieben bekommen. Die Fondsgesellschaft stellt keine Alternativprodukte bereit, in die Beteiligte zu ermäßigtem Ausgabeaufschlag wechseln können. Die Auflösung stellt für ihre Besitzer einen Veräußerungsvorgang nach § 23 EStG dar. Die Jahresperformance beider Fonds liegt bei rund 8 v.H. Das sind gute Ergebnisse, denn Jahresrenditen über 3 v.H. sind bei deutschen Hedge-Dachfonds die Ausnahme und Durchschnittsergebnisse nur knapp über der Nulllinie eher die Regel.
Seit 2004 sind Hedge-Dachfonds durch das Gesetz zur Modernisierung des Investmentwesens für Privatanleger zugelassen. Im Gegensatz zum angelsächsischen Raum haben sie sich in Deutschland aber kaum durchgesetzt. 30 Anbieter hatten Ende 2007 rund 2 Mrd. EUR eingesammelt, ein Jahr zuvor waren es laut Angaben des Bundesverbands Alternative Investments (BAI) rund 400 Mio. EUR mehr. Für die enttäuschenden Ergebnisse bei Zuspruch und Rendite gibt es mehrere Gründe. Die Gesellschaften verlangen hohe Gebühren für laufende Verwaltungskosten sowie eine Erfolgsprovision. Zudem sind internationale Fondsprofis nicht vertreten, sie stören sich an den formalen Regeln des InvG und InvStG. Außerdem steht Privatanlegern mit Hedge-Fonds-Zertifikaten eine Alternative zur Verfügung, die kostengünstiger ist. Diese Derivate können auch auf breitere Hedge-Indizes setzen. Die Fonds haben dafür den Vorteil, dass es bei vor 2009 erworbenen Anteilen einen Bestandsschutz vor der Abgeltungsteuer gibt.