Kapitallebensversicherung - Mehr Rendite durch britische Policen
Die seit Jahresbeginn geltende Steuerpflicht für Kapitallebensversicherungen sowie das geringe Zinsniveau am Rentenmarkt machen deutschen Lebensversicherern derzeit das Leben schwer. Es fällt ihnen nicht leicht, den Garantiezins von 2,75 v.H. zu erwirtschaften, da Bundesanleihen und vergleichbare konservative Bonds kaum höhere Renditen bieten. Und die Versicherungen sind auf Zinseinnahmen angewiesen, investieren sie doch rund 90 v.H. ihrer Anlagegelder in Anleihen. Daher ist der Garantiezins in Gefahr, eine Absenkung auf 2,25 v.H. oder sogar 2 v.H. ab dem Jahr 2007 ist realistisch. Zwar wirft der Aktienmarkt auf Dauer gesehen höhere Renditen ab, doch die deutsche Assekuranz ist mit einer Aktienquote von unter 10 v.H. eher vorsichtig. Dabei dürfte sie laut den gesetzlichen Vorgaben bis zu 35 v.H. in diese Sachwerte investieren.
Britische Lebensversicherer gehen in ihrem Anlageverhalten anders vor. Sie dürfen mangels gesetzlicher Auflagen theoretisch sämtliche Anlagegelder auf Dividendenpapiere setzen. Im Durchschnitt nutzen sie diese Freiheit insoweit aus, dass die Aktienquote zwischen 50 v.H. und 70 v.H. liegt. Das bringt in guten Börsenjahren zweistellige Renditen, allerdings auch größere Schwankungen und Jahre mit schlechten Ergebnissen. So traf der Börseneinbruch im Jahr 2000 britische Lebensversicherer stärker als deutsche. Hiervon sind die Versicherten allerdings nicht unmittelbar und in voller Höhe betroffen. Denn in den Policen sind Kursabsicherungen eingebaut, so dass die heftigen Schwankungen an den Aktienmärkten sich nur bedingt niederschlagen. Dies wird durch ein Glättungsverfahren erreicht, nach dem die Versicherten in guten Börsenjahren weniger und in schlechten mehr als die tatsächlich erzielten Erträge gutgeschrieben bekommen.
Die in Deutschland angebotenen britischen Policen funktionieren nach dem Unitised-With-Profit-Prinzip. Hiernach wird den Kunden bei Vertragsabschluss eine Mindestgarantie zugesichert. Die bezieht sich entweder auf die Ablaufleistung oder einen durchschnittlichen Jahresertrag.
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