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  • REITs - Kein Boom in Sicht

    Rückwirkend zum 1.1.2007 war das REITG mit großen Erwartungen in Kraft getreten. Schlummernde Betriebsimmobilien von über 100 Mrd. EUR sollten einem breiten Investorenkreis über ein neues Vehikel schmackhaft gemacht werden. Grundbesitz wird liquide, jeder Privatanleger kann sich Anteile ins eigene Depot legen. Mindestens 20 Neuemissionen sollten bis Sommer 2008 vollzogen werden. Von dieser Anfangseuphorie ist wenig geblieben. Sparer können zwar mehr als 150 verschiedene Auslands-REITs über heimische Börsen ordern, am REITs-Segment der Deutschen Börse in Frankfurt notieren aber lediglich die beiden Ende 2007 eingeführten Alstria und Fair Value, die Anlegern bislang kaum Freude bereiteten.  

     

    Allerdings sieht es jenseits der Grenze nicht besser aus. Die Einführung der REITs in Großbritannien Anfang 2007 löste kein Kursfeuerwerk aus. Die größten britischen Immobilienaktien, Land Securities und British Land fielen innerhalb der ersten zehn Monate um mehr als ein Drittel. Bei französischen oder amerikanischen REITs sieht es kaum besser aus. Die Stimmung wird vor allem durch die Hypothekenkrise gedrückt. Dieses Argument gilt auch für Deutschland. Der Bonner Immobilienkonzern IVG sowie die österreichische CA Immo haben ihren geplanten deutschen REIT-Börsengang erst einmal verschoben. Immerhin ist eine Emission in 2008 günstiger als im Vorjahr, da der reduzierte Körperschaftsteuersatz Gründungen attraktiver macht.  

     

    Dabei kann sich ein antizyklisches Investment angesichts der gesunkenen Kurse derzeit auszahlen. Steuerlich gilt zwar das Halbeinkünfteverfahren für Dividenden und private Veräußerungsgeschäfte nicht. Doch herkömmliche Aktien ziehen hier bereits im kommenden Jahr unter der Abgeltungsteuer gleich. Sofern es keine Gesetzesänderung mehr gibt, haben REITs dann den Vorteil der Steuerfreiheit auf Gesellschaftsebene und keine Nachteile im Vergleich zu Aktien im Depot. Anleger können mit üppigen und nicht vorbelasteten Ausschüttungen kalkulieren, die dann lediglich dem Pauschalsatz von 25 v.H. unterliegen. So beläuft sich die Dividendenrendite von Alstria aktuell auf über 4 v.H.