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  • Strategie - Am Wissen von Insidern verdienen

    Führungsorgane sowie weitere Personen mit Zugang zu wesentlichen unternehmerischen Entscheidungen dürfen durchaus Aktien der eigenen Gesellschaft erwerben, dabei aber keine Insiderinformationen ausnutzen. Zur Überprüfung sind solche Geschäfte innerhalb von fünf Börsentagen an die BaFin zu melden, wenn sie im Jahr mindestens 5.000 EUR erreichen. Da dies in der Regel mit einer Order überschritten wird, bleiben die Geschäfte nicht geheim, zumal eine Pflicht zur Veröffentlichung der legalen Insidertransaktionen besteht. Auf diese Regeln setzt nun ein neues Insider Zertifikat der Commerzbank (WKN CK1598). Auf Basis der BaFin-Daten wird ein Insider Index entwickelt. Aufgenommen werden bis zu neun DAX-Werte, die das höchste Kaufvolumen bei den Insidergeschäften haben. Die Zusammensetzung des Index wird monatlich aktualisiert. Weniger häufig gehandelte Aktien werden dann herausgenommen und durch neue Favoriten ersetzt.  

     

    Damit reagiert der Index zwar immer nur temporär auf die zunehmenden Käufe von Vorständen und nahe stehenden Personen, denn der erste Kurssprung durch die Eindeckung der Insider geht an den Anlegern vorbei. Dennoch sind die Erfolgsaussichten vorhanden, zumindest statistisch. Denn nach historischen Untersuchungen ist die Performance auch langfristig besser als die Durchschnittsrendite beim DAX. Das liegt darin begründet, dass die Firmeninsider ihre Kaufentscheidung nicht aufgrund kurzfristiger Informationsvorsprünge, sondern langfristiger fundamentaler Aussichten des eigenen Unternehmens treffen. Somit kommt es in der Regel erst nach einiger Zeit zu einer besseren Rendite als im marktbreiten DAX. Die Rückrechnung der vergangenen vier Jahre zeigt, dass der Insider Index mit einem durchschnittlichen Jahresanstieg von 23,7 v.H. deutlich über der DAX-Performance mit 16,2 v.H. liegt. Höhere Kursrisiken sind dabei nicht aufgetreten. Positiv zu bewerten ist, dass ausgeschüttete Dividenden in den Index reinvestiert werden, Besitzer des Zertifikats also indirekt davon profitieren. Die Commerzbank kann das Zertifikat mit 90 Tagen Vorlauf halbjährlich kündigen und verlangt für Überwachung und Umschichtung eine jährliche Verwaltungsgebühr von 0,8 v.H.  

     

    Quelle: Ausgabe 12 / 2006 | Seite 882 | ID 113656