Aufwendungen für eine Eventagentur können steuerpflichtigen Arbeitslohn darstellen

| Aufwendungen für die Beauftragung einer Eventagentur durch den Arbeitgeber für Veranstaltungen, an denen die Arbeitnehmer teilnehmen durften, stellen Arbeitslohn dar. So urteilt das FG Köln. |

Sachverhalt

Auf der Grundlage eines Rahmenvertrags zwischen dem Arbeitgeber und einer Eventagentur organisierte diese, also die Agentur, während der Wochenenden für ausgewählte Kunden und Arbeitnehmer sogenannte „Business Veranstaltungen”. Dabei hatten die Teilnehmer unter anderem Zugang zu einer besonderen Lounge, aus der sie das jeweilige Ereignis verfolgen konnten. Streitig war, ob die Leistungen der Eventagentur zu steuerpflichtigem Arbeitslohn führen.

Entscheidung

Dies hat das FG Köln bejaht und damit die vom FA vertretene Rechtsauffassung bestätigt. Denn die Veranstaltungen standen nicht im überwiegenden eigenbetrieblichen Interesse des Arbeitgebers, vielmehr stand aufgrund ihrer Ausgestaltung als Veranstaltungen mit Eventcharakter der Entlohnungszweck der Arbeitnehmer im Vordergrund.

Im Streitfall waren die Arbeitnehmer auch durch die Einschaltung der Eventagenturen objektiv bereichert. Denn der Arbeitgeber hatte die Agenturen eingeschaltet, um die Veranstaltungen in professioneller Art und Weise ausrichten zu lassen. Diese professionelle Ausrichtung kommt aber gerade auch bei den Arbeitnehmern an. Denn ihnen kommt hierdurch eine höherwertige Leistung zugute, als wenn der Arbeitgeber die Veranstaltungen selbst organisiert hätte.

Die Einschaltung renommierter Eventagenturen hatte sich nach Auffassung des FG insbesondere vor dem Hintergrund des umfangreichen Leistungsspektrums der Agenturen unmittelbar in den Veranstaltungen und damit im Erlebnis der Arbeitnehmer widergespiegelt. Damit waren die zugrunde liegenden Leistungen für die Arbeitnehmer auch konsumierbar und stellten eine objektive Bereicherung dar.

Fundstelle

• FG Köln 22.2.18, 1 K 3154/15, astw.iww.de, Abruf-Nr. 202474, Rev. eingelegt, BFH VI R 13/18