· Fachbeitrag · § 19 EStG
Beitragszahlung nach Abtretung der Rückdeckungspolice löst Steuern aus
| Tritt ein Arbeitgeber Ansprüche aus einer von ihm abgeschlossenen Rückdeckungsversicherung an den Arbeitnehmer ab und leistet er im Anschluss hieran weiter Beiträge an den Versicherer, sind diese als Arbeitslohn einzuordnen. |
Sachverhalt
Im Urteilsfall wurde dem Angestellten eine Alters- und Berufsunfähigkeitsrente zugesagt. Zur Sicherung und Finanzierung schloss der Arbeitgeber eine Rückdeckungsversicherung ab und leistete die Prämien. Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses verpflichtete sich der Arbeitgeber, die Beiträge weiter zu entrichten und trat gleichzeitig sämtliche Ansprüche aus der Police ab. Selbst während der gerichtlichen Auseinandersetzung des Arbeitnehmers mit der Assekuranz wegen Berufsunfähigkeit zahlte die Firma weiter.
Entscheidung
Die Abtretung von Ansprüchen aus Versicherungsverhältnissen bewirkt im Allgemeinen, dass der neue Gläubiger in Hinsicht auf die Forderung aus dem Vertrag die Stellung eines Versicherungsnehmers hat und dadurch zum Inhaber des Rechtsanspruchs gegenüber dem Versicherer wird. Da das Versicherungsverhältnis ansonsten jedoch unverändert bleibt, ist der Versicherungsnehmer zur Prämienleistung verpflichtet. Der Arbeitgeber hat nach der Abtretung die Versicherungsbeiträge für den Arbeitnehmer einzubehalten, der nun selbst bezugsberechtigt ist. Dies bewirkt die Umwandlung der Rückdeckungs- in eine Direktversicherung und nachfolgende Beitrage des Arbeitgebers werden damit wie bei einer Direktversicherung erbracht. Dadurch sind sie als Arbeitslohn zu beurteilen.
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses AStW Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 22,25 € / Monat