· Fachbeitrag · §§ 21, 33 EStG
Kein Kostenabzug bei Teilungsversteigerung einer Eigentumswohnung
| Wer die Auflösung einer Grundstücksgemeinschaft durch Verkauf des gemeinschaftlich vermieteten Grundstücks im Wege der Teilungsversteigerung beantragt, kann die damit verbundenen Prozess- und Anwaltskosten nicht deshalb als Werbungskosten absetzen. Auch ein Abzug als außergewöhnliche Belastungen kommt nach Meinung des BFH nicht in Betracht. |
Hintergrund
Die Teilungsversteigerung wird offiziell als „Zwangsversteigerung zur Aufhebung der Gemeinschaft“ bezeichnet und kommt hauptsächlich bei Ehescheidungen sowie bei der Auflösung von Erbengemeinschaften vor. Eine Teilungsversteigerung ist ein Sonderfall der Zwangsversteigerung, wobei der Antragsteller in diesem Falle nicht einer der im Grundbuch eingetragenen Gläubiger ist, sondern einer der Miteigentümer selbst.
Entscheidung
Nach dem Urteil des BFH besteht kein Zusammenhang zwischen Prozess- und Anwaltskosten und den Einkünften aus der Vermietung des Grundstücks, dessen Teilungsversteigerung beantragt wurde. Im Gegenteil zielt die Teilungsversteigerung gerade darauf ab, eine Vermietungstätigkeit zu beenden. Das Argument, es könnte theoretisch das Alleineigentum an der Eigentumswohnung erworben werden, begründet keinen wirtschaftlichen Zusammenhang mit möglichen künftigen Einnahmen. Das gilt insbesondere nicht, wenn der Miteigentümer über die Versteigerung nicht konkret anstrebt, das Alleineigentum zu erlangen.
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses AStW Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 21,20 € / Monat