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  • · Nachricht · Einkommensteuer

    Wenn der Wert der Zuwendung inkl. Versand- und Verpackungskosten Freigrenze von 44 EUR überschreitet

    | Das FG Baden-Württemberg hat mit Urteil vom4.8.16 (10 K 2128/14 ) entschieden, dass ein Arbeitgeber für die Lohnsteuer auf Sachzuwendungen an seine Arbeitnehmer haftet, wenn der Wert der Zuwendung zusammen mit den Versand- und Verpackungskosten die monatliche Freigrenze von 44 EUR überschreitet (§ 8 Abs. 2 Satz 11 EStG). |

     

    Sachverhalt

    Die Steuerpflichtige betreibt eine Spedition und hatte ihren Arbeitnehmern im Rahmen eines Prämiensystems für unfallfreies Fahren und den pfleglichen Umgang mit den Fahrzeugen die Möglichkeit eingeräumt, bei einer Fremdfirma Waren (z. B. Textilien und Haushaltsgegenstände) zu bestellen. Die Fremdfirma stellte der Steuerpflichtigen hierfür in der Regel einen Betrag von 43,99 EUR (brutto) sowie Versand- und Handlingskosten von 7,14 EUR (brutto) in Rechnung. Weil damit die Freigrenze von 44 EUR im Monat überschritten war, nahm das Finanzamt nach einer Lohnsteueraußenprüfung die Steuerpflichtige für die nicht von ihr einbehaltene und abgeführte Lohnsteuer in Haftung. Die Spediteurin machte hiergegen geltend, die Übernahme der Versand- und Handlingskosten führe bei ihren Arbeitnehmern zu keinem geldwerten Vorteil und sei daher nicht in die Freigrenze miteinzubeziehen.

     

    Entscheidung

    Das Finanzgericht bestätigte die Auffassung des Finanzamts. Der dem Arbeitnehmer gewährte Vorteil liege nicht nur im Wert der Sache selbst, sondern auch im Wert ihrer Verpackung und Zusendung als zusätzliche Dienstleitung. Der Versand der bestellten Ware von der Fremdfirma an die Arbeitnehmer nach Hause sei eine zusätzliche geldwerte Dienstleistung. Der Versand habe einen eigenen, geldwerten Vorteil, weil Verpackungskosten in Form von Material und Arbeitslöhnen anfallen und der Transport durch Dritte (Deutsche Post oder privater Postdienstleister) kostenpflichtig sei. Durch die Inanspruchnahme dieser Dienstleistung seien die Arbeitnehmer begünstigt und auch bereichert. Das folge aus dem Anschaffungskostenbegriff und entspreche der Verkehrsauffassung. Zu den Anschaffungskosten gehörten auch Nebenkosten wie Ausgaben für den Transport des Gegenstandes, dessen Anschaffung sich dementsprechend verteuert.

     

    Der Bundesfinanzhof hat auf die Nichtzulassungsbeschwerde gegen das Urteil die Revision zugelassen (VI R 32/16).

     

    Weiterführender Hinweis

    Quelle: ID 44447912