01.05.2006 | Rechtsschutzversicherung
So formulieren Sie die Deckungsklage gegen einen Rechtsschutzversicherer
In der letzten Ausgabe von „Versicherung und Recht kompakt“ wurde darüber berichtet, welche Punkte bei der Erhebung einer Deckungsklage gegen eine Rechtsschutzversicherung (RSV) zu beachten sind (VK 05, 70). Nachstehend finden Sie eine Musterklage und eine entsprechende Checkliste.
Musterformulierung: Deckungsklage gegen Rechtsschutzversicherung |
An das Amtsgericht ...
Klage der Frau ... – Klägerin –, Prozessbevollmächtigte: ... gegen die XY Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG, vertreten durch den Vorstand und seine Vorstandsmitglieder ... (vollständige Namen aller Vorstandsmitglieder einfügen), ... – Beklagte –,
wegen Feststellung der Leistungspflicht aus Rechtsschutzversicherungsvertrag Vorläufiger Streitwert: ... EUR
Namens der Klägerin zahlen wir Gerichtskosten in Höhe von ... EUR per anliegendem Verrechnungsscheck ein und erheben Klage mit folgenden Anträgen: 1. Es wird festgestellt, dass die Beklagte auf Grund des zwischen den Parteien am ... (Datum) geschlossenen Rechtsschutzversicherungsvertrags, Versicherungspolice Nr. ... (einfügen), für den ihr am ... (Datum) gemeldeten Schadensfall – bei der Beklagten unter der Schadennummer ... erfasst – aus dem Bereich des Mietrechtsschutzes Rechtsschutz zu gewähren hat. 2. Die Beklagte trägt die Kosten des Rechtsstreits.
Sofern das schriftliche Vorverfahren angeordnet wird, wird für den Fall des Fristversäumnisses beantragt, die Beklagte durch Versäumnisurteil gem. § 276, § 331 Abs. 3 ZPO zu verurteilen.
Begründung: Die Klägerin hat am ... (Datum) einen Rechtsschutzversicherungsvertrag mit der Beklagten geschlossen, der den (Verkehrs-, Arbeits-, Miet-, etc.)rechtsschutz umfasst. Dem Versicherungsvertrag liegen als Bedingungswerk die ARB ... (einsetzen) zu Grunde. Der Versicherungsbeginn datiert auf den ... (Datum).
Beweis: RSV-Police vom ... (Datum), Bedingungswerk ARB ..., Ausfertigung in Kopie anbei.
Der Klägerin wurde am ... (Datum) die Kündigung des Mietverhältnisses mit Kündigungsschreiben vom ... (Datum) zugestellt. Da die Klägerin gegen diese Kündigung vorgehen wollte, suchte sie zur Erörterung des Konfliktstoffs die Kanzlei der Unterzeichnerin auf. Diese richtete unter dem ... (Datum) eine schriftliche Deckungsanfrage an die Beklagte.
Beweis: Schreiben vom ... (Datum), Kopie anbei
Die Beklagte lehnte das Rechtsschutzbegehren mit Schreiben vom ... ab, dem Kläger zugegangen am ... Enthalten war eine Belehrung über die Rechtsfolgen der Leistungsablehnung der Beklagten.
Beweis: Schreiben vom ... (Datum), Kopie anbei.
Der zwischen den Parteien geschlossene Versicherungsvertrag schließt den Mietrechtsschutz ausdrücklich mit ein. Die Ablehnung der Rechtsschutzleistung steht nicht in Übereinstimmung mit den vertraglichen Allgemeinen Rechtsschutzbedingungen der Beklagten. Der Vortrag der Beklagten, der Mietrechtsschutz sei in der Police vom ... (Datum) nicht mit eingeschlossen, ist unzutreffend. Weitere Gründe für eine Ablehnung des Versicherungsschutzes trägt die Beklagte nicht vor und sind auch nicht ersichtlich. gez. Rechtsanwältin |
Sorgfältige Mandatsführung: Stellung des Klägers im Klageverfahren
Bei Durchführung eines Deckungsklageverfahrens trägt die Klägerpartei (also der VN) die Darlegungs- und Beweislast. Er muss beweisen, dass die gewünschte Kostendeckung ein Mandat betrifft, das in den persönlichen, sachlichen, zeitlichen und räumlichen Deckungsbereich der geschlossenen Police fällt (Harbauer, Rechtsschutzversicherung, ARB-Kommentar, 7. Aufl., § 18 ARB 75, Rn. 18).
Checkliste: Was Sie bei einer Deckungsklage beachten müssen |
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